Der Spreewald in Brandenburg liegt nur etwa 70 km von Berlin entfernt und ist ein Gebiet von hohem touristischem Wert. Neben vielen anderen Freizeitaktivitäten, ist das Befahren der schier unendlichen Flussläufe mit allen Arten von Booten beliebt. Um dieses Vergnügen ungestört zu ermöglichen, soll bis zur Sommersaison 2013 der Höhenunterschied an einer schwer zugänglichen Stelle durch eine neue Schleuse überbrückt werden. Nicht nur der mit einer Bauzeit von neun Monaten sehr eng gefasste Zeitplan und die in diesem Zeitraum überwiegend winterlichen Bedingungen stellten eine große Herausforderung dar. Auch die Logistik in der fast undurchdringlichen Landschaft beschäftigte die Projektbeteiligten bereits im Vorfeld intensiv. Um diese Hürden zu nehmen, war Know-how, Teamarbeit und eine hervorragende technische Ausrüstung gefragt.
Bereits im Januar 2012 hatten die Verantwortlichen verschiedene Möglichkeiten diskutiert und geprüft, wie Beton und andere Baumaterialien umweltfreundlich zur Baustelle transportiert werden könnten. Kurzzeitig wurde selbst der Transport per Esel nicht ausgeschlossen. Die Planungsgemeinschaft Tief- und Wasserbau GmbH in Dresden hatte auch frühzeitig die Projektingenieure von Putzmeister angefragt und in das Projekt eingebunden. So war in kurzer Zeit ein tragfähiges und umweltschonendes Betonförderkonzept entstanden. Mittels einer Rohrleitung solle der Beton ohne Eingriffe in die geschützte Landschaft an Ort und Stelle transportiert werden. Dieses Konzept sieht auch vor, im Sinne des Naturschutzes die Reinigung der Betonpumpe und Rohrleitung so durchzuführen, dass weder Restbeton, noch Reinigungswasser in den Spreewald gelangen. Die praktische Lösung: Eine Reinigung nach vorn mittels Druckluft, welche die Betonreste in die Schalung befördert.
So konnte im November 2012 mit der Einrichtung der Baustelle begonnen werden. Die beteiligten Unternehmen transportierten Spundwände und anderes Material mit Lastenkähnen zur Baustelle. Für die Bagger erfüllten Schwimmpontons ihren Zweck. Die Putzmeister Projektingenieure sorgten in enger Zusammenarbeit mit allen an der Betonage beteiligten Firmen für Installation, Aufbau und Befestigung der Rohrleitung. Sie trafen Vorbereitungen insbesondere für einen eventuellen Notfall während der Betonage (Stopfer) und auch für die Reinigung. Für die zu erwartenden hohen Förderdrücke bis knapp 100 bar fixierten Arbeiter die Rohrleitung an mehreren Stellen.
Dank der guten Vorbereitung, der Spezialisten vor Ort und dem erstklassigen Equipment steht einem pünktlichen Abschluss der Bauarbeiten aus heutiger Sicht nichts im Wege.